Claus Rogel komplettiert den Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Holstein (BGH). Die Vertreterversammlung wählte den 51-Jährigen am vergangenen Donnerstag einstimmig. Er tritt damit die Nachfolge von Torsten Ragge an, der wiederum seit April dieses Jahres in den BGH-Vorstand wechselte, nachdem Heinz Johannßen satzungsgemäß ausgeschieden war. Mit zwei Enthaltungen bestätigte die Vertreterversammlung weiterhin Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg Hagedorn in seinem Amt.
In den Holstenhallen warf BGH-Vorstandsvorsitzender Carsten Henning unter strengen coronabedingten Auflagen einen Blick auf das vergangene Geschäftsjahr. „Die Entwicklung unserer Genossenschaft ist wie in den Vorjahren positiv“, fasste er zusammen. Die Bilanzsumme stieg um 5,2 Prozent auf 74,5 Millionen Euro (70,8 Millionen im Geschäftsjahr 2018) mit einem Jahresüberschuss von einer Million Euro. Die Genossenschaft ist daher auch in diesem Geschäftsjahr erneut in der Lage, ihren 3625 Mitgliedern eine Dividende von vier Prozent auszuschütten. Das Eigenkapital erhöhte sich um 900 000 Euro auf 27,7 Millionen Euro (Vorjahr 26,8 Millionen Euro); die Eigenkapitalquote liegt damit bei 37,2 Prozent (Vorjahr 37,8 Prozent). Die Durchschnittsmiete der BGH liegt zurzeit bei 5,15 Euro pro Quadratmeter und damit unter dem Landesdurchschnitt der Mitglieder des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), der zurzeit bei 5,75 Euro pro Quadratmeter liegt. „Zum Stichtag am 31. Dezember vergangenen Jahres waren 36 Wohnungen im Leerstand“, führte Henning aus und erklärte die unbefriedigende Entwicklung: „Handwerker sind nicht immer schnell zu bekommen, Modernisierungen nehmen daher immer mehr Zeit in Anspruch.“ Die Corona-Pandemie komme in der jetzigen Situation noch erschwerend hinzu: „Handwerker verschiedener Gewerke dürfen nur nacheinander auf der Baustelle arbeiten und nicht zeitgleich“, so Henning.
Dennoch konnte er weiter von zahlreichen Investitionsmaßnahmen berichten, die trotz aller Umstände allesamt im Zeit- und Kostenplan blieben. Rund sieben Millionen Euro investiert die Holstein etwa in die energetische Sanierung ihres Bestandes am Holsatenring/ Eduard-Schlichting-Straße. „Das Feedback, das wir zu der Maßnahme bisher erhalten haben, ist durchweg sehr positiv. Stadtweit bekommen wir Rückmeldungen, dass der Bereich auch optisch eine enorme Aufwertung erhalten habe und dadurch ein ganz neues Quartier entstanden sei“, berichtete Carsten Henning. An der Max-Richter-Straße realisieren wir zurzeit für rund 900 000 Euro einen Pavillon, in den Ende dieses Jahres eine Arztpraxis einzieht. Weitere größere Maßnahmen waren jüngst Instandhaltungsarbeiten an der Legienstraße und an der Nachtigallenstraße, sowie Dachsanierungen an der Alemannenstraße und am Hansaring. Bei letztgenannter Maßnahme seien insbesondere die Verhandlungen mit der Denkmalschutzbehörde kompliziert gewesen. „Wir möchten unsere Gebäude zukunftsfähig gestalten, während die Behörde möchte, dass das Denkmal erhalten bleibt, wie es im Jahr 1930 einmal war. Das waren wirklich zähe und lange Verhandlungen“, hieß es. Und die Folgen daraus sind unschön, insbesondere die Dachgeschosswohnungen seien aufgrund der strengen Denkmalschutz-Auflagen künftig nur sehr schwer bis gar nicht mehr vermietbar.